Die Zeremonialtrommel

Die Zeremonialtrommel mit spezieller Auslegung für schamanischen Gebrauch.

 

Individuelle Anfertigung am liebsten auf Bestellung, um ein wirklich persönlich harmonierendes Instrument zu bekommen.

 

Der Rahmen aus gewachsenem Vollholz in 7 Größen, fein geschliffen, poliert und vom Gewicht minimalisiert.

 

Die Haut ist enthaarte Rohhaut von 7 heimischen Tieren, bekannter Herkunft, ausgewählt um den Trommler optimal zu unterstützen.

 

Als Bindematerial verwende ich die hochfeste und nahezu dehnungsfreie Faser Kevlar, die zusammen mit Stimmringen aus Rothirschnackenleder, es ermöglicht feuchtigkeitsbedingte Tonschwankungen der Trommel auszugleichen. Kevlar macht die Trommel robuster gegen Witterungseinflüsse.

 

Die Stimmringe

 

Mit Rohhaut bespannte Trommeln sind immer anfällig für Veränderungen der Luftfeuchtigkeit und Temperatur.Typisch dafür ist der Abend, wenn es kühl wird und der erste Tau sich niederschlägt, verändert sich die Spannung der Trommel. Sie nimmt ab, oder wirft gar Wellen auf der Haut. Durch den Gebrauch der Stimmringe (wie auf den Fotos) kann man diesen Effekt ausgleichen.
Man schiebt die Stimmringe

vom Mittelkreuz gleichmäßig Richtung Trommelrahmen, bis die gewünschte Spannung erreicht ist. Wichtig ist: Nach dem Trommeln sofort die Stimmringe immer zurück in die Ruheposition schieben!!! 
Wenn die Trommel mit hochgeschobenen Ringen wieder Trocknet, überdehnt sich die Haut und verliert an Spannung.

Meine Zeremonialtrommel ist nicht ausschließlich für zeremonielle Anlässe gebaut, sondern auch für den medizinischen, behandlerischen Einsatz gebaut.

So kann meine Medizintrommel auch für zeremonielle Zwecke eingesetzt werden. Handling und Ton sind aber auf die verschiedenen Aufgaben zu geschnitten.

 

In ihrer Form, habe ich sie in mehreren Schritten (und Jahren), aus der Trommel-form der nordamerikanischen Ojipwe / Anishinaabe Stämme (aus dem Gebiet von Lake Huron und Lake Michigan) entwickelt. Durch das hinzufügen der Stimmringe ist dies allerdings kaum noch zu erkennen.

 

Den Rahmen fertige ich selbst aus dünnen (12mm) Brettern mit einer Breite von 6.5cm bis 8cm und einer Länge zwischen 1,5m und 2,2m. Die verwendeten Hölzer sind z. Zt. Esche und Eiche (weitere Hölzer sind in der Erprobung).

 

Die Bretter werden in einem speziellen Verfahren in eine Kammer erhitzt, um einen Kern mit dem vorgesehenen Durchmesser gebogen (diese sind 35cm, 40cm, 42cm, 45cm, 48cm, 50cm und 55cm), anschließend an den Enden verleimt, die Überstände innen wie außen abgeschliffen, und die Oberfläche gewachst und poliert.

 

Viele der Trommeln, die auf dem Markt sind, haben ein unnötig hohes Gewicht, das beim Kauf einer Trommel oft übersehen wird (man ist ja in erster Linie mit dem Klang beschäftigt). Wenn man dann zum ersten Mal über längere Zeit trommelt (was bei Trommelzeremonien über Stunden gehen kann), macht sich jedes Gramm zu viel schnell bemerkbar. Die Folge ist, dass man mit dem Gewicht der Trommel kämpft, anstatt ein lebendiger Teil der Zeremonie zu werden. Aus diesem Grund habe ich für meine Trommelrahmen eine spezielle Form entwickelt, die das Gewicht des Rahmens um ca. 1/3 reduziert. Oft finden sich auch Eisenringe in den Bindungen. Gegenüber solchen Instrumenten, wiegen meine Trommeln weniger als die Hälfte.

 

Bei Haut und Bindematerial lässt sich kaum Gewicht einsparen.

 

Für die Bespannung meiner Trommeln verwende ich nur Rohhaut von heimischen Tieren. Ich verarbeite Häute vom Rothirsch aus dem Revier Ramsau im Berchtesgadener Land und aus dem Ebersberger Forst, Damhirsch und Muflon aus dem Gatter Hammersdorf Lkr. Erding, Rehe aus dem Revier Tannenhof Lkr. Erding, Gämsen aus dem Revier Ramsau und Ziegen aus der Gegend um Kufstein in Tirol.

 

Es ist mir ein Anliegen die Jäger bzw. Züchter der Tiere persönlich zu kennen um sicher zu stellen aus welchen Umständen die Tiere stammen, deren Häute ich zu Trommeln verarbeite.

 

Nach einigen Jahren Tommelbau bemerkte ich, wie wichtig es ist, für jeden Menschen die zu ihm passende Tierart zu finden mit der seine Trommel bespannt ist.

 

Bis dahin dachte ich, dass die richtige Kombination aus Rahmendurchmesser und Hautdicke das wichtigste währen, aber dann wurde mir klar, dass die Tierart ebenso eine große Rolle spielt. Ein Schamane sollte mit jeder Trommel seine Arbeit machen können, aber wie tief er für sich selbst mit einer Trommel gehen kann ist davon abhängig, ob es das richtige Tier ist, mit dem seine Trommel bespannt ist.

 

Das Enthaaren und Zurichten der Häute habe ich zu Beginn auch selbst erledigt. Es ist sehr anstrengend, zeitaufwendig und nicht zuletzt eine echte Sauarbeit, wenn man nicht entsprechend ausgerüstet ist. Darum habe ich nach einigem Suchen einen traditionell arbeitenden Gerbereibetrieb in Nordtirol gefunden, dem ich diese Arbeit überlasse. Aus solch einem Betrieb stammt auch das Leder für die Stimmringe.

 

Seit 3 Jahren verwende ich für die Bindungen Kevlar / Aramid das ist eine hochfeste dehnungsfreie Faser. Ihre bekannteste Verwendung findet sie in schusssicheren Westen.

 Vorher fertigte ich die Bindungen traditionell aus Rohhaut. Diese machten die Trommeln aber anfällig gegen unsachgemäße Behandlung. Wurden die Trommeln in der Sonne liegen gelassen oder beim Trocknen zu stark erwärmt kam es zu Mikrorissen in der Bindung, damit zu Spannungs- und Tonverlust. Kevlar bietet durch seine Reißfestigkeit und Dehnungsfreiheit eine größere Toleranz wenn man mal was übersieht. In schamanischer Arbeit ist das ganz schnell mal passiert.

 

Auf Wunsch fertige ich die Trommel auch mit Rohhautschnürung.