Über den Bau einer Trommel
Was macht den Unterschied? Es ist das Was, aber vor allem das Wie. Zunächst ist
z. B. eine Trommel nur eine Trommel, die damit sie einen Ton von sich gibt, nach gewissen Gesetzmäßigkeiten gebaut sein muss. Aber diese Gesetzmäßigkeiten haben Menschen vor Urzeiten herausgefunden und entwickelt. Zu diesen Zeiten waren Trommeln immer schamanische Instrumente. ... mehr lesen
Hauptmerkmal meiner Trommeln: Viele der Trommeln, die auf dem Markt sind, haben ein unnötig hohes Gewicht, das beim Kauf einer Trommel oft übersehen wird (man ist ja in erster Linie mit dem Klang beschäftigt). Wenn man dann zum ersten Mal über längere Zeit trommelt (was bei Trommelzeremonien über Stunden gehen kann), macht sich jedes Gramm zu viel schnell bemerkbar. Die Folge ist, dass man mit dem Gewicht der Trommel kämpft, anstatt ein lebendiger Teil der Zeremonie zu werden. Aus diesem Grund habe ich für meine Trommelrahmen eine spezielle Form entwickelt, die das Gewicht des Rahmens um ca. 1/3 reduziert. Oft finden sich auch Eisenringe in den Bindungen. Gegenüber solchen Instrumenten, wiegen meine Trommeln weniger als die Hälfte.
Über den Ton einer Trommel
Meine schamanischen Zeremonialtrommeln baue ich in Anlehnung an traditionelle Formen. Für den Rahmen verwende ich gewachsenes Vollholz aus Esche und Eiche, das mit Dampf und Hitze seine Form bekommt. Als Bespannung verwende ich traditionell enthaarte Rohhaut, von Rotwild, Mufflon, Gämsen, Ziegen und Rindern.
Die Spannschnüre sind aus Kevlar oder Rohhaut. Die Stimmringe fertige ich aus sämisch gegerbten Hirschleder. ... mehr lesen
Warum ein ganzheitliches (schamanisches) Weltbild?
Die spirituell – religiöse Grundlage der meisten Indigenen mit traditionellem Background, basiert auf ihren Überlieferung und Schöpfungsmythen aber vor allem dem eigenen Erfahren, dass jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze, jeder Stein, die Wälder, die Landschaften, die Flüsse, das Meer, die Seen und Berge, das Wasser, die Luft, das Feuer und allem voran die (Mutter) Erde und der (Vater) Himmel, göttlich belebt sind und über göttliches Bewusstsein verfügen. Eine im wesentlichen ganzheitliche Art der Spiritualität. ... mehr lesen
Kosten:
Kursgebühren 300,- € inkl. zwei Mittagessen (gilt für Workshops in
85656 Buch am Buchrain | Tannenhof 3
zzgl. Material 120,- € bis 190,- € je nach Trommeldurchmesser
35 cm Durchmesser 120,- €
40 cm Durchmesser 130,- €
42 cm Durchmesser 140,- €
45 cm Durchmesser 150,- €
48 cm Durchmesser 160,- €
50 cm Durchmesser 170,- €
55 cm Durchmesser 180,- €
Anmeldung: Zwei Wochen vor Workshopbeginn
Maximal: 7 Teilnehmer
Busshó Alex Groß
bussho@schamanikus.de oder bussho@hotmail.de
Tel 08124 1355
Danke an alle die sich von mir eine individuelle Trommel haben bauen lassen, beim Workshop das selber getan haben, oder sich sonst für die Materie interessieren.
Dieser Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Komplettheit oder Unfehlbarkeit, es ist der Versuch Ihnen ein wenig Wissen an die Hand zu geben, was Ihre Trommel gerne von Ihnen hätte.
Bitte vermeiden sie Trockenheit, Heizungsluft, direkte Sonneneinstrahlung und Klimaanlagen im Auto. Bei trockener Luft zieht sich die Haut zusammen und erhöht die Spannung Ihrer Trommel. Zu erkennen durch einen sehr hohen Ton mit mehr Oberton, im Vergleich zum normalen Grundton, mit dem sie immer spielen.
Trockenheit kann zu Mikrorissen in der Haut führen, so dass die Trommel mit der Zeit immer schlapper wird und ständig mit den Stimmringen nachjustiert werden muss.
Die Klimaanlage im Auto hat man meistens nicht auf dem Schirm. Während der Motor läuft, entzieht sie der Luft die Feuchtigkeit, wenn man dann die Trommel bei einer Rast oder ähnlichem im Auto lässt, heizt sich der Wagen auf und die relative Luftfeuchtigkeit sinkt gegen 0. Entweder nimmt man die Trommel mit, oder bewahrt sie in einer Tasche auf, in dem ein feuchtes Tuch liegt.
Das Klima in manchen südlichen Ländern ist heiß und trocken. Heizungsluft, direkte Sonneneinstrahlung führen zur Austrocknen der Haut. Auch hier hat sich das feuchte Tuch bewährt. Manchmal kann man zur Not die Trommel mit der Haut nach unten ins Gras legen und zudecken.
Für die normalen Schwankungen der Luftfeuchtigkeit habe ich die Stimmringe eingebaut. An Regentagen, nebliger Witterung, während der Abkühlung am Abend erhöht sich die rel. Luftfeuchtigkeit. Die Luft kann temperaturabhängig nur eine gewisse Menge an Feuchtigkeit aufnehmen. Fällt die Temperatur, steigt die rel. Luftfeuchtigkeit bis zu einem Punkt wo die Luft das Wasser nicht mehr an sich binden kann. Dieses Wasser lässt dann Tau oder Nebel entstehen, den unsere Trommel haut aus der Luft aufnimmt. Das führt dazu, dass sich die Haut dehnt und Spannung verliert. Die Trommel wird „schlapp“ verliert ihren Klang, fängt Wellen zu werfen und gibt keinen brauchbaren Ton mehr von sich. Das ist kein Problem, dafür sind die Stimmringe da. Indem wir die Stimmringe nach außen ziehen (Richtung Rahmen und in der Reihenfolge wir man Radmuttern fest zieht) spannen wir die Spannschnüre so weit nach, bis der gewohnte Ton wieder da ist.
Wichtig! Nach dem Trommeln unbedingt die Stimmringe wieder zurück in die Ruheposition schieben, so dass die Haut wieder entspannt wird. Sie trocknet bei der normalen Luftfeuchtigkeit wieder und ist meistens ohne Spannringe wieder voll einsatzbereit. Falls das Entspannen nicht gemacht wird, droht eine erhöhte Spannung mit Mikrorissen.
Sollte eine Trommel nur noch schwer in Spannung gebracht werden können, gibt es eine einmalige Möglichkeit die Spannung wieder herzustellen. Danach muss die Bindung gelöst werden und neu Verspannt werden.
Grundsätzlich gilt, feucht und schlapp ist viel unproblematischer als zu trocken und überspannt.
Zur Pflege ist zu sagen, dass man vor dem Spielen über die Haut der Trommel mit kreisenden Bewegungen der Handinnenflächen, ein paar mal mit leichtem Druck darüber streichen sollte. So nimmt man Kontakt auf und gibt etwas vom eigenen Hautfett von sich an die Trommel. Zur Pflege der Haut kann man alle 4 Monate ein Erdnusskern großes Stück Melkfett auf den Handflächen verreiben und es dann auf die Trommel aufbringen.
Möchte man die Trommel bemalen, dann vor dem Einfetten. Mit Filzstift, dünnen aber gut deckenden
Acrylfarben und ähnlichem. Alles was das Gewicht und/oder die Struktur der Haut verändert, ändert auch den Ton. Selbst ein dünnes flauschiges Fell um den Rahmen ändert den Ton und die Obertöne. Also erst ausprobieren bevor man es richtig fixiert.
Nun noch etwas zum Trommeln selbst. Es geht nicht darum besonders laut zu trommeln. Es geht darum einen guten Kontakt mit der Trommel zu haben, bzw. sofern es jemanden gibt den man betrommelt, dann gilt die Aufmerksamkeit diesem Menschen.
Da ein Schlag auf die Trommelmitte, das Herz der Trommel, sehr laut hart und direkt ist, sollt man generell nicht auf das Herz schlagen. Nur äußerst selten entsteht eine Situation, die das erfordert. Sie zeigt sich intuitiv aus der Situation heraus und ist dann auch hilfreich.
Die Stellen auf die man schlagen kann sind abgesehen vom Trommelherz, die ganze Trommel. Vorzugsweise die 4 Stellen links und rechts von der Mittellinie jeweils oben und unten. Eine dieser Stellen ist am stärksten und sollte der bevorzugte Schlagstelle sein. Man findet sie indem man, je nach Trommelgröße, in 4cm – 6cm Abstand vom Rand sanft anschlägt und auf den entstandenen Ton achtet. Es gibt immer eine Stelle die am kräftigsten ist! Bei einem Schlag auf das Herz breiten sich die Schwingungen konzentrisch aus und werden durch den Trommelring kaum reflektiert. Schlägt man seitlich auf den stärksten Punkt breiten sich die Schwingungen fächerförmig aus, werden vom Rahmen reflektiert und laufen viel länger durch die Trommel.
Viel Spaß und Freude beim Spielen